Ernährungstipps
Histaminintoleranz

Ratgeber Histaminintoleranz – das müssen Sie wissen

18Histaminintoleranz – was ist das eigentlich?

 

Viele wissen gar nicht, was sich hinter der Diagnose Histaminintoleranz überhaupt verbirgt. Betroffene Personen können dabei über die Nahrung aufgenommene Amine nicht richtig abbauen. Diese Nahrungsmittel-Intoleranz betrifft etwa 3 Prozent der Bevölkerung und dabei vermehrt Frauen. Allerdings ist die Dunkelziffer deutlich höher. Die Verträglichkeit der jeweiligen Lebensmittel wird dabei unter anderem durch den Reifegrad sowie die Lagerung beeinflusst.

 

Definition und Arten der Histaminintoleranz

 

Per Definition ist Histaminintoleranz schlicht die Unfähigkeit des Körpers, durch Nahrungsmittel aufgenommenes Histamin im ausreichende Maße abzubauen. Rund 80 Prozent der Betroffenen sind dabei Frauen ab dem 40. Lebensjahr. Die mögliche Ursache für diese hohe Zahl liegt darin begründet, dass der Östrogenspiegel mit Einsetzen der Menopause abnimmt.

Allgemein wird zwischen zwei Arten von Histaminintoleranz unterschieden. Welche Art der Unverträglichkeit Sie haben, hängt nicht zuletzt davon ab, wie Histamin bei Ihnen im Körper abgebaut wird. Die Aminosäure Histidin wird in der Nahrung durch Bakterien zu Histamin umgewandelt. Im menschlichen Körper wird dieses dann entweder durch die intrazellulär durch die Enzyme N-Methyl-Transferase (HNMT) zum Beispiel in der Leber oder extrazellulär durch Diaminoxidase (DAO) im Dünndarm abgebaut.

 

Welchen Typ habe ich – die Diagnose

 

Das Wichtigste vorneweg: konsultieren Sie bei einem Verdacht auf Histaminintoleranz immer einen Arzt und versuchen Sie, im Dialog mit dem Arzt zu einer Diagnose zu kommen. Führen Sie keine Selbstdiagnose durch! Was Sie allerdings machen können, ist ein Symptomtagebuch zu führen. Dies erleichtert Ihrem Arzt die endgültige Diagnose. Währed Sie das Tagebuch führen, sollten Sie sich ganz normal ernähren. Anhand des Tagebuchs kann der Arzt mittels Differenzialdiagnose andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Allergien oder Laktoseintoleranz ausschließen.

Die wirksamste Diagnose stellt die so genannte Eliminationsdiät dar. Dabei werden für einen Zeitraum von 2-4 Wochen, in der Karenzphase, Lebensmittel mit Aminen vermieden, keine Antihistaminika genommen und auf Alkohol verzichtet. Bessern sich die Symptome in diesem Zeitraum ist eine Histaminintoleranz sehr wahrscheinlich. Durch den anschließenden Provokationstest, kann die Diagnose zementiert werden. Ebenfalls Aufschluss geben können ein Blut- Stuhl- oder Urintest.

 

Die Symptome

 

Bei einer Histaminintoleranz können folgende Bereiche des menschlichen Körpers betroffen sein:

 

  • Die Haut
  • Verdauungstrakt
  • Das Herz-Kreislauf-System

 

Ist die Haut betroffen, treten zumeist folgende Symptome auf:

 

  • Schwellungen
  • Juckreiz
  • Ausschlag
  • Rot werden im Hals- und Gesichtsbereich

 

Wenn der Verdauungstrakt angegriffen wird, klagen die Patienten zumeist über:

 

  • Durchfall
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit

 

Auf das Herz-Kreislauf-System wirkt sich die Histaminintoleranz folgendermaßen aus:

 

  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen / Migräne

 

Was muss ich bei einer Histaminintoleranz beachten?

 

Vorneweg sei gesagt, die Diagnose Histaminintoleranz bedeutet keinen Weltuntergang. Natürlich müssen Sie einige Dinge ändern – vor allem Ihre Essgewohnheiten. Doch mit ein paar einfachen Grundregeln ist dies kein Problem und Sie werden schnell den Dreh raus haben, was erlaubt ist und was nicht.

Sie sollten möglichst keinen Alkohol trinken. Vor allem nicht vor, zu und nach dem Essen. Welche Medikamente für Sie in Zukunft nicht mehr in Frage kommen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt absprechen. Verzichte Sie auf überreife Lebensmittel wie alten Käse oder Fisch. Streichen Sie Konserven und Fertigprodukte von Ihrer Einkaufsliste.

 

Diese Nahrungsmittel sind tabu

 

Es wird am Anfang schwer sein, aber folgende Nahrungsmittel sind für Sie tabu:

 

  • Hartkäse
  • Spinat
  • Fisch (außer frischer Fisch)
  • Zitrusfrüchte
  • Tomaten
  • Nüsse
  • Salami
  • Erdbeeren
  • Sauerkraut
  • Meeresfrüchte

 

Eine ausführliche Liste finden Sie hier.

Eine tolle Übersicht vieler histaminfreier Rezepte gibt es hier.




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