Tipps zum Herd – Wie sich das ideale Gerät finden lässt
Ein Küchengerät sollte den persönlichen Zubereitungsgewohnheiten gerecht werden und mit Langlebigkeit und Leistung überzeugen. Dies trifft auf den Herd ganz besonders zu. Steht der Kauf eines neuen Modells an, muss das große Angebot anhand des individuellen Bedarfs analysiert werden. Welche vier Kriterien dabei unter anderem entscheidend sind, wird in diesem Ratgeber thematisiert.
1. Herd-Art: Zwischen Induktion und Gas
Bevor funktionale Ausstattungsmerkmale näher betrachtet werden, gilt es die Frage zu klären, welcher Herd-Typ für den persönlichen Anspruch in Frage kommt. Während der klassische Gas- oder Elektroherd heute immer weniger verkauft wird, steigt die Nachfrage nach dem Induktionsherd stetig. Die folgende Tabelle stellt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungen gegenüber, um die Kaufentscheidung zu erleichtern:
Induktionsherd | Glaskeramikkochfeld | Gasherd | |
Pro |
-hohe Sicherheit -sehr schnelles Aufheizen -minimale Reaktionszeit -punktgenaues Kochen -kein Anbrennen bei Überkochen -leichte Reinigung -effizienteste Lösung -maximaler Komfort |
-schnelles Aufheizen -leichte Reinigung -leistungsstark -komfortabel |
-nahezu alle Kochgefäße nutzbar -robust -schnelles Aufheizen -kurze Reaktionszeit |
Contra | -teuer
-nur spezielles Kochgeschirr |
-Reaktionszeit verzögert
-nicht alle Gefäße kompatibel |
-Energieverluste hoch
-Verletzungs- und Brandgefahr erhöht -Gasanschluss erforderlich |
Da der Induktionsherd die derzeit effizienteste Art des Kochens darstellt, lohnt es sich diese Geräte näher zu betrachten. Obwohl es optisch wenig Unterschiede zu den bewährten Glaskeramikkochfeldern gibt, unterscheidet sich die Technik massiv voneinander. Die Hitze wird über Magnetspulen erzeugt, welche sich unterhalb der Platte befinden und Wirbelströme am Kochgeschirrboden auslösen. Diese Funktionsweise macht Kochen mit Induktion extrem sicher. Weder gibt es eine offene Flamme, wie es beim Gasherd der Fall ist, noch erhitzen sich die Flächen um den Topfboden herum, wie beim Glaskeramikkochfeld. Induktionskochfelder strahlen nur dann Wärme ab, wenn ein kompatibles Kochgefäß auf der Platte steht. Wird irgendein anderer Gegenstand auf der Herdplatte platziert, funktioniert die elektromagnetische Induktion nicht, was zusätzlich Sicherheit bringt und insbesondere Familien mit Kindern zugutekommt.
Induktionskochfelder sind in der Lage den Topfinhalt in Sekunden zum Kochen zu bringen. Das bringt eine deutliche Zeitersparnis für Nutzer mit sich. Nicht zu vergessen die enorme Effizienz. Da Energie ausschließlich dort zum Einsatz kommt, wo sie benötigt wird, sinken die Verluste auf ein Minimum. Aktuelle Produktempfehlungen sowie weitere Details zur elektromagnetischen Induktion können dem Vergleichsportal unter induktionskochfeld.org entnommen werden. Empfehlenswert sind Modelle mit folgenden Funktionen und Extras:
- Überhitzungsschutz
- zusätzliche Kindersicherung
- Timer
- digitales Kochfeld mit Temperaturanzeige
- Power-Booster- und Aufwärm-Funktion
- Signalton
- Mehrkreiszonen mit automatischer Topferkennung
- Temperatursensoren zur Verhinderung von Überkochen
- Autoabschaltung
- mehrere Kochstufen
Induktionskochfelder gibt es in unterschiedlichen Größen. Gängig sind 60, 70, 80 und 90 Zentimeter Breite.
2.Bedarf ermitteln
Steht die Herd-Art fest, geht es im nächsten Schritt um die Ermittlung der bedarfsgerechten Kochfeldausstattung. Hierbei sollte das persönlichen Kochverhalten maßgeblich sein. Wird beispielsweise bevorzugt in großzügigen Brätern mit ovaler Form gekocht, wäre ein Glaskeramikkochfeld mit ausschließlich runden Platten ungeeignet. Es sei denn zwei Kochplatten lassen sich über die Einstellungen zur entsprechenden Bräterzone kombinieren. Auch bezüglich dieses Kaufkriteriums werden die Vorzüge von Induktion deutlich. Innovative Geräte verfügen über eine Vollflächeninduktion, wodurch es völlig egal ist, an welcher Stelle auf dem Kochfeld Töpfe oder Pfannen abgestellt werden. Auch die Größe der Gefäße spielt keine Rolle. Der Induktionsherd erkennt Position, Form und Größe völlig automatisch. Kochen wird so intuitiv und komfortabel.
3. Bedienung
Der modernste und leistungsstärkste Herd bringt wenig, wenn Nutzer mit dessen Bedienung Probleme haben. Bei einigen Gerätschaften lässt zum Beispiel die Sensibilität der Touch-Bedienung zu wünschen übrig. Das Ergebnis: Einstellungen lassen sich nur mühsam auswählen und das Einstellen von Temperaturen gelingt nur schwerfällig. Demgegenüber stehen Alternativen, die wiederum zu sensibel reagieren und Regulierungen ohne konkretes Zutun des Anwenders vornehmen. Beides wäre im Alltag überaus störend. Kommt jemand mit der Touch-Bedienung nicht zurecht, wie es bei vielen Senioren der Fall ist, wäre der Kauf eines derart innovativen Gerätes wenig sinnvoll. Stattdessen würde ein Herd mit herkömmlichen Drehknöpfen deutlich mehr Freude bereiten. Sind die Bedienelemente außerdem beleuchtet, fällt auch das Ablesen der gewählten Kochstufen leichter. Der Handhabung eines Herds sollte die größtmögliche Aufmerksamkeit geschenkt werden, um in der Praxis von einem praktischen Küchengerät zu profitieren.
4. Einbau
Beim Einrichten moderner Küchen wird vermehrt zu autarken Kochfeldern gegriffen. Im Gegensatz zu freistehenden Varianten, ist dabei kein Backofen kombiniert. Stattdessen verfügt der Herd über eigene Bedienelemente und kann individuell in die Arbeitsplatte der Küche eingebaut werden. Der Backofen wiederum könnte unabhängig vom Kochfeld, beispielsweise in bequemer Arbeitshöher montiert werden. Fällt die Entscheidung für einen Induktionsherd, ist beim Montieren in die Arbeitsfläche reichlich Abstand nach unten einzuplanen. Denn im Vergleich zu einem Glaskeramikkochfeld erfordert der Induktionsherd mehr Technik, die unterhalb der sichtbaren Platte untergebracht werden muss. Bei Bestandsküchen kann der Einsatz von Induktion somit Anpassungen am Mobiliar notwendig machen.
Grundsätzlich sollte der Bedarf beim Herd-Kauf im Fokus stehen. Er entscheidet sowohl über Geräte-Typ, als auch über benötigte Kochzonen, die Art der Bedienung sowie die gewünschte Integrierung in die Küche. Auch der Funktionsumfang ist zu berücksichtigen.
SICHERHEITSHINWEIS |
Der Einbau sollte ausschließlich von einem Fachmann durchgeführt werden. Im Idealfall wird von ihm ein schriftlicher Nachweis für den erfolgreichen Einbau verlangt, um der Versicherung im Schadenfall einen Beweis vorlegen zu können. Kostenpunkt für den Einbau: Rund 50 – 150 Euro. Der exakte Rechnungsbetrag ist von Gerät, Arbeitsaufwand und Anfahrtsweg des Elektrikers abhängig. Verbraucher, die den Herd selbst anschließen, gehen aufgrund des Hantierens mit Starkstrom ein großes Risiko ein und bleiben im Schadenfall höchstwahrscheinlich auf den Kosten sitzen, da der selbstständige Anschluss von Versicherungen als grob fahrlässig eingestuft wird. „Auch beim Defekt des Herdes kann der Hersteller die Garantie verweigern, sollten Sie selbst ihn angeschlossen haben“, fügt das Heimwerkermagazin unter selbst.de hinzu. |
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Quellenangabe der Fotos pixabay.com/ 1-2: jmatews + congerdesign