Küchen-Basics
Kartoffelklöße

Kartoffelklöße – ein Wintertraum

06Kartoffelklöße, Kartoffelknödel, Semmel- oder Breznknödel, Thüringer Klöße, Böhmische Knödel – egal unter welchem Name, runde, gekochte oder gebratene Klöße aus Kartoffeln sind eine der beliebtesten Beilagen überhaupt. Doch sie nur auf Ihre Funktion als Beilage zu einem saftigen Braten oder ähnlichem zu reduzieren, würden den Klößen nicht im Ansatz gerecht werden.

Die Basis für jeden guten Kloß ist eine gute Kartoffel

 

Die Zubereitung der Klöße oder Knödel steht und fällt – wie sollte es anders sein – mit der Qualität der Kartoffel. Dabei stammen alle heute kultivierten Kartoffelsorten von Sorten aus den Anden in Südamerika ab. Die ältesten Spuren von Kartoffeln fand man zudem bereits vor rund 13.000 Jahren. Doch der Weg der Kartoffel zu uns war lang und steinig. Um das Jahr 1570 erreichte die Kartoffel Spanien und damit Europa. Die Iberer brachten Sie aus Südamerika mit, wo sie von den Inkas bereits als Grundnahrungsmittel verwendet wurde. Über Spanien gelangte die beliebte Knolle schließlich nach Italien und breitete sich in der Folge unaufhaltsam auf dem europäischen Festland aus.

Von der Kartoffel zum Kartoffelkloß

 

Doch wie kam man von der Kartoffel zum Kloß? Das Wort Kloß kommt aus dem althochdeutschen „kloz“, was so viel bedeutet wie „Klumpen“, „Knolle“ oder „Kugel“. Wie so vieles entstand der Kloß aus der Not heraus. Findige Hausfrauen in Thüringen machten aus der Not schlechter Ernten eine Tugend und experimentierten mit geriebenen rohen und gekochten Kartoffeln. Diese Form kennen wir noch heute unter dem Begriff „Halb und Halb“. Seitdem ist der Kartoffelkloß bzw. Knödel kaum noch aus unserem Speiseplan wegzudenken.

Leckere Rezepte

 

Beginnen wir ganz klassisch mit dem Grundrezept, welches vor allem mehlig kochenden Kartoffeln benötigt.

Kartoffelknödel

 

Zutaten für 4-6 Personen

1 kg mehligkochende Kartoffeln
Salz
2 Scheiben Weißbrot
1 EL Butterschmalz
1 Ei
100 g Mehl
frisch geriebene Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln schälen und in einen Topf geben. So viel Wasser dazugeben, dass die Kartoffeln gerade bedeckt sind. Mit ½ TL Salz würzen.
  2. In der Zwischenzeit die Brotscheiben entrinden und in etwa 1 cm große Würfel schneiden. Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel darin bei mittlerer Hitze rösten, leicht mit Salz würzen und aus der Pfanne nehmen.
  3. Die gegarten Kartoffeln abgießen und im Topf auf der ausgeschalteten Herdplatte kurz ausdampfen lassen. Dann die Kartoffeln durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken.
  4. Das Ei, das Mehl etwas Salz und 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss mit einem Kochlöffel unter die warme Kartoffelmasse (Kartoffelschnee) rühren.
  5. Den Teig sofort zu Knödeln formen, dabei jeweils mit etwa 3 gerösteten Weißbrotwürfeln füllen.
    In einem breiten Topf reichlich Salzwasser aufkochen. Die Knödel vorsichtig hineingeben und bei schwacher Hitze 15 bis 20 Minuten gar ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen.

Tipp:

Leichteres portionieren: Die Knödelmasse auf leicht bemehlter Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und in Scheiben schneiden. Scheiben erst zu ?Nestern? formen und mittig jeweils etwa 3 Brotwürfel geben und dann zu Knödeln formen.

Wichtig: Wenn die Knödel erst im Wasser sind, darf das Wasser nicht mehr kochen, da sie sonst leicht zerfallen.

Etwas leichter: Brotscheiben im Toaster rösten, dann kurz in Butter rösten – die Croûtons bleiben so etwas „schlanker“ und saugen sie nicht ganz so viel Fett auf.

Alternative: Pellkartoffeln kochen, pellen und noch warm durch die Presse drücken – so bleiben mehr Inhaltsstoffe in der Kartoffel.

Und was würde dazu besser passen als ein saftiger Braten?

Schweinekrustenbraten

 

Braten

Zutaten für 4 Portionen:

  • 1 l heiße Hühnerbrühe
  • 1 1⁄2 kg Schweinschulter (ohne Knochen; mit Schwarte)
  • 300 g Zwiebeln (in Würfeln)
  • je 150 g Möhren und Knollensellerie (in Würfeln)
  • 2 EL Öl
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1⁄4 l Malzbier
  • 400 ml Bratenfond (aus dem Glas)
  • Salz
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1⁄2 TL ganzer Kümmel
  • 3 Zweige Majoran
  • Pfeffer aus der Mühle

 

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 130°C vorheizen. Die Brühe in einen Bräter geben und das Fleisch mit der Schwarte nach unten hineinlegen. Auf der mittleren Schiene im Ofen 1 Stunde garen.
  2. Zwiebeln und Gemüse im Öl anbraten. Tomatenmark unterrühren und 1 Minute anrösten. Mit Bier ablöschen, fast vollständig einkochen lassen. Fond dazugießen. Fleisch aus dem Ofen nehmen, Ofentemperatur auf 160°C erhöhen.
  3. Die Schwarte in Rauten einschneiden. Gemüse samt Sud in den Bräter geben. Fleisch mit der Schwarte nach oben darauflegen, im Ofen auf der mittleren Schiene 2 Stunden garen. Herausnehmen, Temperatur auf 220°C Oberhitze erhöhen.
  4. Den Braten salzen. Auf einem Backblech auf der untersten Schiene 30 Minuten braten. Sauce durch ein Sieb gießen und entfetten. Mit den Gewürzen 5 Minuten köcheln. Salzen und pfeffern.Dazu passen Bratkartoffeln.



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